Wir werden immer älter und darum leiden auch immer mehr Menschen unter Osteoporose. Doch Untersuchungen zeigen: Der typischen Alterungserscheinung kann man vorbeugen. Informationen rund um den menschlichen Körper und die Gesundheit – erklärt von Prof. Dr. Curt Diehm.
Zwischen vier und sechs Millionen Deutschen – so schätzt man – sind von einer Osteoporose betroffen. Die Dunkelziffer ist hoch, denn die Erkrankung bleibt oft unbemerkt. Frauen erkranken deutlich häufiger, vor allem, weil bei ihnen der Abbau der Knochenmasse früher einsetzt, oft bereits ab dem 50. Lebensjahr nach der Menopause.
Der Begriff Osteoporose leitet sich übrigens aus dem griechischen „osteo“ für Knochen und „poros“ für die Pore ab. Übersetzt bedeutet es also „poröse Knochen“ und trifft damit genau das Krankheitsbild. Im Alter kommt es zu einem überproportionalen Verlust an Knochenmasse und damit zu einer Schädigung der Knochenstruktur. Die Folge: Die Knochen können leichter brechen. Oft reicht dazu bei einer fortgeschrittenen Osteoporose bereits das Heben schwerer Lasten.
In diesem Zusammenhang möchte ich Ihr Augenmerk auf mehrere aktuelle Untersuchungen lenken. Sie zeigen nämlich, dass Bewegung, Sport und gezieltes Training auch im Alter eine bereits bestehende Osteoporose-Erkrankung deutlich verzögern kann. Dies ist besonders interessant, weil viele Betroffene ihr Bewegungspensum einschränken – aus Angst, sich zu verletzen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Der Körper reagiert auf einen Mangel an Bewegung durch Abbau der Knochenmasse. Wird er jedoch gefordert, baut er Knochensubstanz auf.
Am wirkungsvollsten hat sich dabei eine Mischung aus Ausdauer- und Muskeltraining erwiesen. Bereits vor einigen Jahren konnte so die Erlanger Fitness und Osteoporose Präventions Studie (EFOPS) nachweisen, dass ein regelmäßiges, gemischtes Trainingsprogramm bereits nach zwei Jahren die Knochendichte stabilisieren und teilweise sogar erhöhen konnte. Positive Begleiterscheinung: Auch das Herz-Kreislauf-Risiko und die Blutfette sanken, Kraft und Ausdauer wurden signifikant verbessert und die Lebenszufriedenheit stieg deutlich.
Bevor Sie also zur Selbstmedikation greifen, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt sprechen. Er kann – beispielsweise durch eine Knochendichtemessung – schnell feststellen, ob und wie stark Sie von einer eventuellen Osteoporose betroffen sind, ob eine Medikation individuell empfehlenswert ist und welche sportlichen Tätigkeiten Sie gefahrlos ausüben können und sollten. Verlassen Sie sich auf sein Fachwissen.
Zur Person
Der Begriff Osteoporose leitet sich übrigens aus dem griechischen „osteo“ für Knochen und „poros“ für die Pore ab. Übersetzt bedeutet es also „poröse Knochen“ und trifft damit genau das Krankheitsbild. Im Alter kommt es zu einem überproportionalen Verlust an Knochenmasse und damit zu einer Schädigung der Knochenstruktur. Die Folge: Die Knochen können leichter brechen. Oft reicht dazu bei einer fortgeschrittenen Osteoporose bereits das Heben schwerer Lasten.
Bewegen, bewegen, bewegen
Neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und einem gesunden Lebensstil – wie bei vielen anderen Altersleiden spielt beides auch beim Risiko an Osteoporose zu erkranken eine wichtige Rolle – helfen insbesondere viel Bewegung und Sport. Sport stärkt die Muskeln und hilft so dabei, die Knochen zu entlasten. Gleichzeitig wird dadurch auch die Knochenmasse gestärkt. Diverse Studien deuten darauf hin, dass sportlich aktive Menschen deutlich später an Osteoporose erkranken. Bewegung unterstützt den „formativen Reiz“ auf die Qualität des Knochens – wie wir Ärzte sagen.In diesem Zusammenhang möchte ich Ihr Augenmerk auf mehrere aktuelle Untersuchungen lenken. Sie zeigen nämlich, dass Bewegung, Sport und gezieltes Training auch im Alter eine bereits bestehende Osteoporose-Erkrankung deutlich verzögern kann. Dies ist besonders interessant, weil viele Betroffene ihr Bewegungspensum einschränken – aus Angst, sich zu verletzen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Der Körper reagiert auf einen Mangel an Bewegung durch Abbau der Knochenmasse. Wird er jedoch gefordert, baut er Knochensubstanz auf.
Am wirkungsvollsten hat sich dabei eine Mischung aus Ausdauer- und Muskeltraining erwiesen. Bereits vor einigen Jahren konnte so die Erlanger Fitness und Osteoporose Präventions Studie (EFOPS) nachweisen, dass ein regelmäßiges, gemischtes Trainingsprogramm bereits nach zwei Jahren die Knochendichte stabilisieren und teilweise sogar erhöhen konnte. Positive Begleiterscheinung: Auch das Herz-Kreislauf-Risiko und die Blutfette sanken, Kraft und Ausdauer wurden signifikant verbessert und die Lebenszufriedenheit stieg deutlich.
Bitte keine Selbstmedikation durch Nahrungsergänzungsmittel
Häufig wird im Zusammenhang mit Osteoporose eine Kalzium- und Vitamin D reiche Ernährung genannt. Ja, es stimmt, dass eine ausreichende Versorgung wichtig für die Stärkung der Knochen ist. Allerdings haben Studien gezeigt, dass zusätzlich eingenommene Nahrungsergänzungsmittel mit Kalzium und Vitamin D für die meisten Menschen keinen positiven Effekt haben. Sie können aber das Risiko für Nierensteine erhöhen.Bevor Sie also zur Selbstmedikation greifen, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt sprechen. Er kann – beispielsweise durch eine Knochendichtemessung – schnell feststellen, ob und wie stark Sie von einer eventuellen Osteoporose betroffen sind, ob eine Medikation individuell empfehlenswert ist und welche sportlichen Tätigkeiten Sie gefahrlos ausüben können und sollten. Verlassen Sie sich auf sein Fachwissen.
Zur Person
Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.